Adler Stadtwerke Kitzbühel

Adler drehen Offensivspektakel in Meran

Die Adler Stadtwerke Kitzbühel feiern am Donnerstag einen knappen 5:4-Auswärtserfolg gegen den HC Meran und überzeugten dabei vor allem in der Offensive und durch Willensstärke. Trotz mehrerer Rückstände avancierte Verteidiger Matic Podlipnik mit zwei Toren im Schlussdrittel zum Matchwinner. Die von zahlreichen Verletzungen geschwächte Mannschaft reiste nur mit drei Linien nach Meran und musste lange kämpfen, belohnte sich aber mit drei wichtigen Punkten und schob sich damit an den Zeller Eisbären vorbei auf Tabellenplatz drei.

„Es war ein wirklich hartes Spiel. Wir haben in den ersten zwei Dritteln nicht besonders gut gespielt. Sie waren in allen Bereichen besser als wir. Aber im dritten Drittel haben wir endlich einen Weg gefunden, zurückzukommen. Wir haben die einfachen Dinge gemacht, über die wir vor dem Spiel gesprochen hatten, und hatten auch etwas Glück auf unserer Seite“, fasste Matic Podlipnik das Spiel zusammen.

Knappes erstes Drittel

Das Spiel in Meran begann mit hohem Tempo und zahlreichen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Bereits in der ersten Minute musste Markus Gratzer eingreifen und verhinderte den frühen Rückstand. Im direkten Gegenzug bot sich Niklas Ketonen die große Chance auf die Führung, doch er scheiterte am Meraner Schlussmann Bernard.
Die Anfangsphase gehörte klar der Heimmannschaft, die immer wieder gefährlich vor das Tor der Adler kam. Mehrere unnötige Fehler sorgten dafür, dass Gratzer früh zu zahlreichen Paraden gezwungen wurde. In der fünften Spielminute war er schließlich machtlos, als ein Weitschuss von Brayden Sherbinin unhaltbar zum 1:0 für Meran ins Netz abgefälscht wurde.

Auch in der Folge taten sich die Adler defensiv schwer, erspielten sich jedoch im Angriffsdrittel einige gute Möglichkeiten. Kapitän Henrik Hochfilzer verpasste in der sechsten Minute nur knapp den Ausgleich. Dieser fiel dann in der zwölften Minute. Nach einer stark vorgetragenen Umschaltsituation legte Hochfilzer für Ketonen ab, der in der 2-gegen-1-Situation noch einmal quer auf Alexander Maxa spielte - 1:1.

Mit dem Ausgleich kamen die Kitzbüheler spürbar besser in die Partie, und bis Drittelende entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mit einer Schussstatistik von 15:12 Schüssen für die Hausherren und einigen guten Paraden von Gratzer durften die Kitzbüheler mit dem Drittelverlauf zufrieden in die erste Pause gehen.


Torspektakel im zweiten Abschnitt geht an Meran

Das zweite Drittel hatte es von Beginn an in sich. Bereits nach 17 Sekunden traf Mai Crnkic mit einem präzisen Weitschuss zur erneuten Führung für die Adler. In der Folge erspielten sich beide Teams weitere Möglichkeiten, richtig gefährlich wurde es jedoch für Kitzbühel in der ersten Unterzahl. Matic Podlipnik musste nach einem Crosscheck in der 26. Minute auf die Strafbank. Gratzer rettete zunächst stark, doch kurz nachdem die Adler wieder vollzählig waren, traf Patrick Tomasini (29.) im Nachsetzen zum 2:2-Ausgleich.
Die Kitzbüheler reagierten jedoch sofort und erzielten nur zwei Minuten später erneut den Führungstreffer. Auch Clemens Krainz benötigte zwei Anläufe, um den Puck an Bernard vorbei ins Tor zu schießen. In dieser Phase agierten die Adler äußerst aggressiv und zweikampfstark. Doch Crnkic übertrieb es kurz darauf und kassierte in der 32. Minute eine weitere Strafe, die prompt bestraft wurde. Filip Cruseman benötigte lediglich 16 Sekunden im Powerplay, um auf 3:3 zu stellen.
Doch damit war das Offensivspektakel längst nicht vorbei. Beide Teams erspielten sich hochkarätige Chancen, und die Zuschauer in der Meranarena bekamen ein äußerst unterhaltsames Drittel geboten. Sie durften in der 36. Minute erneut jubeln. Tommaso Traversa brachte die Heimmannschaft mit einem sehenswerten Distanzschuss 4:3 in Führung. Die Kitzbüheler hatten in ihrem ersten Powerplay des Spiels durchaus die Chance erneut auszugleichen, schafften dies aber nicht und gingen somit mit einem dünnen 4:3-Rückstand in die zweite Pause.

Podlipnik dreht die Partie

Auch der dritte Spielabschnitt war nicht frei von defensiven Ungenauigkeiten. Gleich zu Beginn hätten die Meraner einen Fehler beinahe zum nächsten Tor ausgenutzt, doch Gratzer parierte. Auf der Gegenseite schlichen sich auch immer wieder Patzer ein, so auch beim 4:4 Ausgleich. Nach starker Vorarbeit schloss Podlipnik zentral auf Andreas Bernard ab und die Scheibe rutschte zwischen den Schonern durch ins Tor (44.), womit die Partie ab diesem Zeitpunkt wieder völlig offen war.
Beide Mannschaften spielten weiterhin offensiv ohne Kompromisse und nahmen Umschaltsituationen in Kauf, so musste Gratzer weiterhin oft seinen Fanghandschuh hinhalten. In der 53. Minute profitierten die Adler erneut von einem Fehler des Meraner Torhüters. Ein scharfer Schuss von Loshing prallte an Bernard ab und blieb einige Zentimeter vor der Linie liegen. Podlipnik schaltete am schnellsten und versenkte den Puck in der 53. Minute zur Führung im Tor.
Nach einer weiteren Strafe der Adler in der 57. Minute wurde es zur Zitterpartie. In Überzahl schossen die Südtiroler aus allen Lagen und auch danach, als sie Keeper Bernard vom Eis nahmen, wurde weiter abgefeuert. Zum Glück fand die Scheibe den Weg nicht mehr ins Tor von Gratzer und die Adler durften einen knappen 5:4-Auswärtssieg bejubeln.

„Wir können eine Menge aus diesem Spiel lernen. Wir müssen 60 Minuten so spielen, wie wir es im letzten Drittel getan haben. Heute hatten wir am Ende ein bisschen Glück, dass wir zwei Tore geschossen haben, aber so wollen wir nicht spielen. Wir müssen die vollen 60 Minuten konstant spielen, wenn wir am Ende der Saison erfolgreich sein wollen“, sieht Podlpnik auch Verbesserungspotential für die nächsten Aufgaben. Bereits am Samstag geht es am Nikolaustag weiter mit dem nächsten Heimspiel im Sportpark. Dort wartet mit dem KHL Sisak eine echte Topmannschaft auf die Adler. Los geht es gegen die Kroaten wie üblich um 19:30 Uhr.

Alps-Hockey-League | Saison 2025/26 | Preliminary Round

HC Merano Pircher vs. Die Adler Stadtwerke Kitzbühel 4:5 (1:1/3:2/0:2)

Tore:
1:0 |5.| Brayden Sherbinin
1:1 |12.| Alexander Maxa
1:2 |21.| Mai Crnkic
2:2 |29.| Patrick Tomasini
2:3 |31.| Clemens Krainz
3:3 |32.| Filip Cruseman PP1
4:3 |36.| Tommaso Traversa
4:4 |46.| Matic Podlipnik
4:5 |53.| Matic Podlipnik

SR1: Dominik Unterweger
SR2: Turo Vita
LR1: Lukas Fleischmann
LR2: Manuel Wender

ZS: 302 (Meranarena)

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